Digitale Transformation ist derzeit das Gebot der Stunde und für viele Branchen schlicht überlebenswichtig. Als Strategieberater und Coach begleitet Konrad Weber Einzelpersonen, Teams und Organisationen in ihrem digitalen Wachstum. Die mit dem Wandel verbundenen tiefgreifenden Veränderungen führen nicht selten zu Unbehagen und ambivalenten Gefühlen. Im Zentrum von Webers Arbeit steht deshalb weniger die Technologie als vielmehr der Mensch. Grossen Wert legt er auf den Einbezug der Mitarbeitenden.
Unsere Welt wird zunehmend digitaler. Aus dieser Entwicklung kann sich heute kaum noch jemand heraushalten. Einmal mehr verdeutlicht hat das die Pandemie. Durch sie sind unzählige neue Digitalisierungsprojekte entstanden. Konrad Weber kennt die damit verbundenen Chancen und Risiken. Als selbstständiger Berater und Coach unterstützt er Einzelpersonen, Teams und Organisationen im Prozess der digitalen Transformation. Sei es bei einer strategischen Neuausrichtung, bei der Lancierung eines neuen digitalen Angebots oder bei der Entwicklung eines neuen digitalen Business-Modells.
Derzeit begleitet der ehemalige Radio- und Fernsehmann hauptsächlich Medienunternehmen. Zu seinen Kunden gehören etwa die deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunksender SWR und RBB. Den SWR berät er in Bezug auf die Entwicklung einer neuen Plattformstrategie. Beim RBB geht es um künftige Formen der Zusammenarbeit im neuen digitalen Medienhaus, das derzeit entsteht.
Der Ambivalenz ins Auge blicken
Im Fokus von Konrad Webers Beratungstätigkeit steht jedoch weniger die Technologie als vielmehr der Mensch. Denn im Zuge der digitalen Transformationen verändern sich Prozesse, Strukturen und die Kultur in einer Organisation. «Vor diesem Hintergrund stellt sich nicht nur die Frage, welches konkrete digitale Angebot man lancieren will, sondern auch, was dieses für die Organisationsabläufe und die Zusammenarbeit im Team bedeutet», erklärt Konrad Weber.
Er macht die Beobachtung, dass die immer komplexere digitale Welt oft auch im geschäftlichen Umfeld ambivalente Gefühle hervorruft. «Der erste Schritt besteht deshalb darin, dieser Ambivalenz ins Auge zu blicken und zu akzeptieren, dass man nicht immer sofort auf alles eine klare Antwort braucht», sagt er. Vielmehr gelte es, die passenden Fragen zu finden und in einen Modus zu kommen, in dem es gelinge, immer wieder von Neuem solche zu stellen. Dazu bedürfe es einer Änderung der Einstellung.
Der Digitalstratege erachtet es als menschlich, dass Transformationsprozesse Unbehagen verursachen. «Es ist normal, dass einem gelegentlich alles über den Kopf zu wachsen scheint», sagt er. «Als Coach und Berater versuche ich dabei zu helfen, trotz lauter Bäumen den Wald wieder zu sehen.»
Fragen rund ums Homeoffice
Gefühle der Ambivalenz löst derzeit beispielsweise die Situation rund ums Homeoffice aus. Im Raum steht etwa die Frage, ob die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig wieder vor Ort sein müssen und wenn ja, wie häufig. Ebenso ist oft unklar, welche digitalen Formen, die sich in den vergangenen Monaten bewährt haben, in Zukunft beibehalten werden können und ob beispielsweise auch hybride Team-Meetings möglich sind.
Die Aufgabe bestehe nun für viele Unternehmen darin, aus dem pandemiebedingten Homeoffice-Modus wieder herauszukommen und unter Berücksichtigung verschiedener Bedürfnisse neue Modelle der Zusammenarbeit zu generieren, sagt Konrad Weber. «Dieses Thema ist sehr aktuell und mich erreichen im Moment mehrere Anfragen, ob ich diesen Prozess begleiten kann».
Kreis der Beteiligten rasch öffnen
Für Konrad Weber ist es zentral, bei jedem Auftrag zuerst die Ausgangslage sowie Visionen, Ziele und gewünschte Effekte zu definieren. Ebenfalls wichtig ist ihm, dass neue digitale Strategien breit abgestützt sind. Er rät dazu, nach der Auftragsklärung den Kreis der Beteiligten möglichst schnell zu öffnen. Digitalisierung sei nicht nur Sache der Chefetage oder der IT-Abteilung. «Die Entwicklung und Umsetzung der Transformation muss in Zusammenarbeit mit allen Mitarbeitenden erfolgen, die von den Änderungen betroffen sind», sagt er. Auf diese Weise sei es möglich, verschiedene Perspektiven und Bedürfnisse zu berücksichtigen. Im Rahmen seines Beratungsmandats beim deutschen Rundfunksender RBB arbeitet Weber mit 30 Personen der Basis zusammen. Diese gehören verschiedenen Teams an.
Entwickle man die Transformation weit abgesetzt von der Realität, in einem kleinen Kreis und womöglich nur auf dem Papier, sei das Scheitern vorprogrammiert, sagt der Digitalstratege. «Es rächt sich oft hinterher, wenn von oben herab bereits fixen Ideen kommen.» Denn das löse nicht selten Widerstand aus und man lande wieder zurück auf Feld eins. Involviere man bei solchen Veränderungsprojekten hingegen verschiedene Personen und Funktionen, könne der Prozess zwar anfangs manchmal etwas zäh und mühsam wirken, so Konrad Weber. «Der Einbezug lohnt sich aber, weil es nachher meist schneller geht.»
Zur Person
Konrad Weber verfügt über langjährige Erfahrung in der Medienbranche. Während neun Jahren war er für das Schweizer Radio und Fernsehen SRF tätig, anfangs als Journalist, später als Leiter des SRF News Labs und zuletzt als Digitalstratege. Im August 2020 hat er sich selbständig gemacht. Als Strategieberater und Coach unterstützt er heute Einzelpersonen, Teams und Organisationen in ihrem digitalen Wachstum. Nebenbei unterrichtet er im Zertifikatslehrgang (CAS) Digital Public Services and Communication an der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Dieser Lehrgang vermittelt Grundlagen und praxisorientiertes Fachwissen rund um die digitale Kommunikation und die Entwicklung von Online-Services im öffentlichen Sektor.
Dieser Blogbeitrag basiert auf dem Online-Gespräch «Tipps für digitale Strategien», das im Rahmen der Gesprächsreihe «Neue Öffentlichkeit» stattfand.